Psychologie Lexikon der Argumente

Home Screenshot Tabelle Begriffe

 
Institutionen: Institutionen sind soziale Strukturen, die das menschliche Verhalten organisieren und steuern. Sie können formell oder informell sein, und sie können öffentlich oder privat sein. Siehe auch Institutionalisierung, Gesellschaft, Gemeinschaft, Öffentlichkeit.

_____________
Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Mario J. Rizzo über Institutionen – Lexikon der Argumente

Parisi I 274
Entscheidungsprozesse/Institutionen/Rizzo: Rizzo (1980)(1) vergleicht die Regelung der verschuldensunabhängigen Haftung mit der der Fahrlässigkeit unter dem Gesichtspunkt des für rechtliche Entscheidungen erforderlichen Wissens und der "institutionellen" Effizienz. Er kommt zu dem Schluss, dass ein System der verschuldensunabhängigen Haftung mit entsprechenden Einreden und Entschuldigungen weniger Wissen erfordert als ein auf Effizienz basierendes Fahrlässigkeitssystem.
>Haftung
, >Fahrlässigkeit.
Die anspruchsvolleren Wissensanforderungen der letzteren machen die gerichtliche Entscheidungsfindung anfälliger für Fehler und Unsicherheit aus der Sicht der Personen, die den Regeln unterworfene Entscheidungen treffen. Die Unfähigkeit des Nachlässigkeitssystems, ausreichend genaues Wissen zu generieren, erhöht die endogene Rechtsunsicherheit. Allgemeiner ausgedrückt: Wenn man im Bereich der öffentlichen Politik einfach davon ausgeht, dass der politische Entscheidungsträger, der Paternalist oder der zentrale Planer über das relevante Wissen verfügt, um seine erklärten Ziele zu erreichen, dann ist das Wissensproblem verschwunden (e.g. Rizzo and Whitman, 2009(2), p. 905).
>Paternalismus.
Die Aufgabe ist eigentlich das Gegenteil - das Problem des dezentralisierten Wissens zu lösen. Wenn politische Entscheidungsträger auf der Grundlage eines vorgetäuschten Wissens handeln, zu dem sie keinen Zugang haben, erhöhen sie die Unsicherheit in Bezug auf die Verwirklichung der Ziele des Einzelnen.
Institutionen/Rizzo: Rechtliche Institutionen können ein Zusammentreffen von gegenseitigem Wissen und Erwartungen ermöglichen, das dem für das Marktgleichgewicht erforderlichen gegenseitigen Wissen völlig analog ist (Kirzner, 1992(3), S. 171). Die genaue Eigenschaft dieser Institutionen, durch die sie die Vorhersagbarkeit erhöhen, besteht darin, dass sie Beschränkungen für Individuen schaffen - nicht anders als die Preise auf Märkten. "Nichtpreisliche Zwänge sind ebenso Teil der dezentralisierten Wirtschaft wie die Preise, die sie zu erzeugen helfen. Diese Zwänge sind Bezugsrahmen und -punkte, anhand derer die Akteure Erwartungen bilden. Preise werden auf Märkten gebildet, die aus Verträgen, Regeln und Bräuchen bestehen, die Teil der Zwänge und Grundlage für das beobachtete Verhalten sind" (O'Driscoll und Rizzo, 1996(4), S. 106).

1. Rizzo, M. J. (1980). “Law Amid Flux: The Economics of Negligence and Strict Liability in Tort.” Journal of Legal Studies 9: 291–318.
2. Rizzo, M. J., & Whitman, D. G. (2009). Little brother is watching you: New paternalism on the slippery slopes. Arizona Law Review, 51: 685–739.
3. Kirzner, I. M. (1992). The Meaning of Market Process: Essays in the development of modern Austrian economics. New York, Routledge Press.
4. O’Driscoll, G. P. and M. J. Rizzo (1996). The Economics of Time and Ignorance. New York: Routledge Press.

Rajagopalan, Shruti and Mario J. Rizzo “Austrian Perspectives on Law and Economics.” In: Parisi, Francesco (ed) (2017). The Oxford Handbook of Law and Economics. Vol 1: Methodology and Concepts. NY: Oxford University.

_____________
Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Rizzo, Mario J.

Parisi I
Francesco Parisi (Ed)
The Oxford Handbook of Law and Economics: Volume 1: Methodology and Concepts New York 2017

Send Link
> Gegenargumente gegen Rizzo
> Gegenargumente zu Institutionen

Autoren A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Z  


Begriffe A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Z